Ja, was ist denn hier los? Das kann doch nicht wahr sein, ein Blick zurück auf den Hafenanleger bei der Ankunft in Parikia lässt Schlimmes erahnen, ein Massenauflauf!
Die Abfahrt von Sifnos mit dem kleinen SuperJet war doch so gemütlich und entspannend, kein Vergleich zu Paros, einfach eine andere Welt, das werden wir in den nächsten Tagen auch erfahren. Ja, die Situation ist schon bedenklich, man will ja in der weiß-blauen Kykladenwelt nicht schwarzmalen, aber wer weiß, wo die Reise in Zukunft hingeht, Paros und Naxos reihen sich langsam ein in die Entwicklungen von Santorini und Mykonos, es geht um Profit und Gier um jeden Preis, auch auf Kosten der vielen einheimischen Lehrer und Lehrerinnen, Ärzte, Ärztinnen und sonstigen Versorger, die kaum mehr in der Saison Wohnungen für sich finden. Jedoch entwickelt sich langsam ein gewisser Widerstand, Bürgerinitiativen und Petitionen entstehen, die sich gegen diesen Wildwuchs auflehnen, auch gegen die wachsende Zahl der illegalen Strandliegenaufsteller und Absahner. Die Politiker drücken zu oft einfach ein oder zwei Augen zu, wessen Taschen dabei gefüllt werden will man zu oft gar nicht wissen. Man kann nur hoffen, dass diese Initiativen nicht im kykladischen Sand verlaufen werden. Natürlich bemerkt auch der normale Tourist diesen Wandel, man denke nur einmal an den enorm gewachsenen Autoverkehr. Wenn man früher fünf Minuten benötigte, um bei der Durchfahrung von Parikia von Pounda kommend von der Periferiaki auf die Stella Nikolaou zum Hafen abzubiegen, braucht man heute am Nachmittag im Stau gut zwanzig Minuten. Das ist nur ein Punkt. Der wachsende Bauboom, die mit Liegen zugebauten Strände und die eher wackelige Strom- und Wasserversorgung sind andere Probleme. Aber immerhin: Wer in diesem Jahr das erste Mal die Kykladen besucht, wird von den Veränderungen halt nicht sehr viel mitbekommen.
Denn Paros ist nach wie vor eine Vorzeige-Kyklade. Für einen Fotostreifzug ist die Insel allemal noch gut.
Wer weiße Häuser mit blauen Fenstern oder Kirchenkuppeln sucht, der wird die Motive hier finden.
Aber auch das für mich typisch kykladische, das einfache, ohne Luxus auskommende Leben und Wohnen gibt es hier noch, zwar nicht in der ersten Reihe, aber dahinter, wo man sich manchmal fragt: Wie kann das sein, wie kann man heute noch so wohnen neben all diesen Luxusimmobilien? Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit bis alles touristisch wird. Einheimische Geschäfte wie „O Diplos“ gibt es jedenfalls in der Marketstreet von Parikia nicht mehr, und auch der Friseur Herr Mavros hat längst aufgegeben, sehr schade.
Lefkes ist der ehemalige Hauptort von Paros und heute ein beliebter Ausflugsort.
Zahlreiche Strände laden zum Baden ein.
Und am besten gefallen uns die kykladischen Abende an der Paralia in Parikia.