PAROS - IM KLOSTER AGIOS MINAS, JUNI 2013

Nicht weit entfernt von den alten Marmorstollen bei Maráthi liegt das kleine Kloster Ágios Minás, das sich seit Langem im Privatbesitz befindet.

Bereits bei unserer Ankunft entdecken uns die Arbeiter auf dem Dach, die damit beschäftigt sind die Außenmauern der alten Wehranlage neu zu streichen. Über mehrere Generationen hat es die Familie von Minás bewirtschaftet, und nach dem plötzlichen Tod des alten Minás im letzten Jahr ist nun sein Bruder Frank angetreten, um das Werk fort zu setzen. Minás war nicht wirklich krank, wie sein Bruder uns erzählt, er hatte nur eine leichte Grippe, wohl einen Infekt, und verstarb ziemlich plötzlich. Sein Grab liegt nun ganz in der Nähe des Klosters.

Frank hat für Gäste immer ein offenes Herz, hat am Eingang ein kleines Foto von seinem verstorbenen Bruder aufgebaut und bietet uns einen Becher Limonade an.

Eloquent erzählt Frank von seinen Aktivitäten, von der Sanierung, der Restauration, und vor allem von den Schwierigkeiten, den die Parische Verwaltung ihm macht. Permanent werden ihm Steine in den Weg gelegt, was z.B. die Strom- und Wasserversorgung angeht, die Restaurierung der alten Fresken in der Klosterkirche, oder die Genehmigung, einige Klosterzellen als Übernachtungsmöglichkeit für Gäste auszubauen. Schon sein Bruder hatte mit diesen Ausbauarbeiten begonnen, und konnte sie nicht zu Ende bringen. In seinen Redeschwall ist Frank fast nicht zu stoppen, und so fragen wir lieber nach einer kleinen Besichtigungstour, die er gerne mit uns durch die Klosteranlage macht.

Wie viele griechische Klöster ist auch Ágios Minás von einer mächtigen Wehrmauer umgeben, in der die Klosterzellen untergebracht sind. Der Innenhof überwältigt einen dann doch mit seiner üppigen Zypresse und den angrenzend liegenden Rundbögen.

 

Einige der Gästezimmer sind fast fertig, ich glaube, es waren drei oder vier. Von einer hier entstehenden Hotelanlage kann also keine Rede sein, alles sehr bescheiden und einfach. Wer einmal wirkliche Ruhe sucht, der kann sich hier vielleicht bald für ein paar Tage einmieten.

Die Klosterkirche besticht durch ihre hellblaue Himmelskuppel, der Altarteil ist schon fertig restauriert.
Erst auf den zweiten Blick erkennen wir, dass die Marmorstrukturen auf den Putz der Wände nur aufgemalt wurden, etwas verwunderlich in einer so an Marmor reichen Gegend.

Das Relief des doppelköpfigen Adlers ist aber garantiert aus echtem Marmor. Im hinteren Teil der Kirche wird noch emsig restauriert, insbesondere die vielen Wand- und Deckenfresken erfordern noch viel Arbeit. Insgesamt strahlt die Klosteranlage eine wohltuende Ruhe aus, eine kleine Oase der Stille in unserer hektischen Zeit. Hoffentlich kann Frank sein Werk noch erfolgreich weiter führen, wir wünschen ihm viel Glück. Leicht wird es sicher nicht werden.


RICHIS KYKLADENFIEBER