NAXOS - SEPTEMBER 2021

Es ist dieses Mal nur ein kurzer Trip nach Naxos zum Ende unserer zweiwöchigen Herbstreise. Das Wetter ist immer noch prima.
Doch manchmal ist es einfach hilfreich, sich vom Agia Anna-, Maragas- oder Plaka-Strand zu erheben, dem steinernen Hai Lebewohl zu sagen, (von dem ich immer schon mal wissen wollte, wie er von der anderen Seite aussieht), und auch die Insel mal aus einer anderen Perspektive zu begutachten.

Die Chora von Naxos bietet dazu etliche Gelegenheiten, hierzu empfehle ich, einfach die „Old Market Street“ zu verlassen und in den abgelegenen Gassen zu stöbern, erstaunlich, was es dort alles zu sehen gibt.

Gehfaule nehmen lieber den Aufzug, der quasi vom Parkplatz östlich des Kastro-Viertels direkt in das „Avaton 1739“ führt, das bei unserem letzten Besuch im Juni noch schlicht „1739 terrasse café“ hieß. Ein Besuch zum Sonnenuntergang sollte es schon sein, so entdeckt man mit der Kamera bekannte und unbekannte Dinge, wie die Magic View Studios Rooms, das Ioannis Chrisostomos Kloster oder die kleine Agios Ioannis Theologos Kirche hoch über Naxos Stadt – wenn man schon zu faul ist, sich direkt dorthin zu begeben.

Oder man setzt sich einfach ins Auto und fährt die Gegend ab, vorzugsweise durch die Tragea Hochebene an Chalki vorbei, durch Filoti zur kleinen Agia Marina Kapelle, an der auch der Weg hinauf zum Zas-Gipfel beginnt und wo man seinen Wagen abstellen kann. Die Landschaft ist schon interessanter als die flache Küstenebene, die Straßen eng, und überraschender Weise schon weit vor der Kapelle zugeparkt.

Es werden doch nicht Unmengen von Touristen heute den Zas-Gipfel erstürmen wollen? Wir stellen uns hinten in der Schlange der Parkenden an, denn unser Ziel ist das Photodotis Wehrkloster, nicht weit entfernt und auf einem schönen ebenen Weg leicht zu erreichen. Jedoch stellen wir bald fest, dass nicht die Zas-Wanderer die Autos hinterlassen haben, sondern an der Marina-Kapelle eine Taufe stattfindet, und gerade im rechten Moment, als der Pappas den Täufling weiblicher Art – so vermute ich wegen der rosafarbenen Kleidchen und Dekorationen – dreimal in das Taufbecken vor ihm taucht. Das wird von Allen natürlich eifrig fotografiert.

Wir machen uns auf, das Wehrkloster Photodotis ist zu Fuß schnell erreicht, ein paar Viehgatter müssen passiert und wieder geschlossen werden, dann liegt es wirklich eindrucksvoll vor uns, mit Blick über die Ägäis, umgeben von ein paar Bauernhöfen. Schafe suchen den Schatten unter den Eichen, ein idyllischer Ort.

Ja, die Insel Naxos ist immer eine Reise wert, zu jeder Jahreszeit, und dank des kleinen Flughafens bequem per Flieger von Athen aus zu erreichen. Denn mit einem Auto würde man hier ja eh nur versanden.

RICHIS KYKLADENFIEBER