Also, eigentlich kenne ich Piräus nur von Gate 7 oder Gate 8, da, wo die großen Kykladenfähren ablegen. Mit der Linie 1 oder mit dem Bus vom Airport hin und nix wie weg.
Vielleicht nochmal kurz einen Imbiss genommen in einem der vielen Restaurants und Cafés am Anleger.
Aber dieses Jahr ist es ganz anders. Der Flieger kommt spät, die Fähren sind schon weg. Da müssen wir in Piräus übernachten, wenn wir die nächste Fähre morgens um 7:00 Uhr nehmen wollen. Und so
checken wir im allseits beliebten Hotel Argo/Anita ein,
um anschließend einen Nachmittag und Abend lang das für uns unentdeckte Piräus zu erkunden. Denn die Meile rund um die Metrostation und das Hafenbecken kann nicht alles sein. Der Bezirk Piräus
mit seinen über 400.000 Einwohnern muss mehr zu bieten haben!
Das Hotel Argo liegt etwas abseits in der Notara Strasse, nicht ganz so nah am Hafenbecken. Näher wäre das Hotel Delfini, das in der Leocharous Str. zu finden ist. Nicht schön, aber man wäre in 3 Minuten an der Fähre.
Wir machen uns auf den Weg durchs Viertel mit dem Ziel, am Yachthafen Zea Marina zu Abend zu essen. Direkt am Anfang unserer Route hier um die Ecke herum treffen wir auf die Dimitriou Gounari Strasse, die mit ihren Kneipen, Geschäften und Markthallen offensichtlich das alte Zentrum am Hafen bildet.
Es ist schon Nachmittag, da ist vieles ausverkauft oder geschlossen. Vormittags ist hier sicherlich die Hölle los.
Auch in den Nebenstrassen finden wir einige gemütliche Lokale, teilweise im Hinterhof versteckt.
Geschäftsdichte und -qualität hier auf der Merarchias Str. kommt der Ermou im Zentrum Athens schon sehr nahe. So erreichen wir gerade noch im Abendlicht Zea Marina.
Die Lokale rund um den Hafen machen uns nicht wirklich an, entweder zu edel oder zu sehr Fastfood, und so sind wir froh, dass wir die ganz normale Taverne der "4 Brüder" an der Sotiros Str. Ecke Lampraki entdecken. Sehr zu empfehlen!
Auf dem Rückweg kurz nochmal der KKE in ihrem Palast zugewunken heißt es Kraft tanken für den nächsten Morgen, denn die Nacht wollen wir hier in Piräus nun wirklich nicht durchmachen.
Leider ist die Korais am nächsten Morgen nicht unser Schiff, sondern der Turnschuh, der daneben liegt und "Super Jet" heißt.
Aber was willste machen? Augen zu und durch. Ab nach Folégandros. Fahrzeit knappe dreieinhalb Stunden. Da kannste nich meckern. Nur Fliegen sind schöner.
Und: eine Übernachtung in Piräus ist doch gar nicht so schlimm. Ganz im Gegenteil.